Alltagsbegleitung für Senioren: Mit Freude am Leben teilnehmen
Gute Gespräche, Unterstützung bei der Tagesplanung, gemeinsame Aktivitäten: Mit einer Senioren-Alltagsbegleitung können Sie auch im Alter an lieb gewonnenen Tätigkeiten und Hobbies festhalten. Ein Alltagsbegleiter übernimmt dort, wo die Leistungen einer klassischen Pflegekraft aufhören. Egal, ob Sie etwas Gesellschaft wollen oder als Angehöriger stundenweise Unterstützung bei der Betreuung benötigen.
Wir zeigen Ihnen, welche Aufgaben ein Alltagsbegleiter übernehmen kann. Wer trägt die Kosten für diese Leistungen? Woran erkennt man eine ausgebildete Fachkraft? Wie finden Sie die passende Begleitung? Für wen eignet sich diese Form der Betreuung besonders gut? Hier erhalten Sie Antworten auf Ihre Fragen.
Was ist eine Alltagsbegleitung für Senioren?
Eine Senioren-Alltagsbegleitung übernimmt viele Aufgaben in der Betreuung, Aktivierung und Beschäftigung von älteren Menschen. Die Aufgaben sind deutlich von denen der ambulanten Pflege zu unterscheiden. Alltagsbegleiter sind nicht zuständig für die Grundpflege und verabreichen auch keine Medikamente.
Stattdessen helfen Alltagsbegleiter vor allem bei der Gestaltung des Tagesablaufs und der Bewältigung der täglichen Aufgaben. Sie erfüllen nicht nur organisatorische und praktische Tätigkeiten, sondern agieren vor allem auf sozialer Ebene.
Alltagsbegleiter werden auch Betreuungsassistenten oder Betreuungskräfte genannt. Sie arbeiten meist mit Pflegekräften oder medizinischem Personal zusammen. Auch wenn sie nicht für pflegerische Belange zuständig sind, sollten sie die Hintergründe von Erkrankungen kennen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Alltagsbegleiter auf spezielle Bedürfnisse, zum Beispiel bei einer Demenzerkrankung, eingehen kann.
Eine Alltagsbegleitung von Senioren bietet ihre Dienste sowohl im häuslichen Umfeld, als auch in Pflegeeinrichtungen oder einer Senioren-Wohngemeinschaft an.

Für wen eignet sich die Senioren-Alltagsbegleitung?
Insbesondere alleinlebende Senioren profitieren von dieser Art der Unterstützung. Ist der Partner verstorben und wohnen weder Familie noch Freunde in unmittelbarer Nähe, übernimmt ein Alltagsbegleiter teilweise die Aufgaben der Angehörigen. Sei es bei der Organisation des Alltags oder als Begleitung für Freizeitaktivitäten. Jemanden zum Reden zu haben, vermittelt Geborgenheit und Sicherheit gleichermaßen.
Menschen sind soziale Wesen. Auch im Alter wollen viele aktiv am Leben teilnehmen und beispielsweise Sport- und Kulturveranstaltungen besuchen. Eine Senioren-Alltagsbegleitung sorgt dafür, dass diese Interessen weiterhin ausgelebt werden. Die betreuende Person fungiert sowohl als Begleitung, als auch als Planer und Impulsgeber. Letztlich beugt eine Alltagsbegleitung für Senioren der sozialen Isolation vor. Die Betreuung sichert ein Stück Lebensqualität.
Wer Wert auf selbstbestimmtes Wohnen legt, während Haus- und Gartenarbeit zunehmend Probleme bereiten, ist mit einer Alltagsbetreuung ebenfalls gut beraten. Die helfende Hand des Alltagsbegleiters unterstützt bei leichten Tätigkeiten, die gemeinsam ausgeführt werden. Auf diese Weise bleibt die vertraute häusliche Umgebung auch bei körperlichen oder kognitiven Einschränkungen weiterhin bewohnbar.
Entlastung für Angehörige bei der Betreuung
Eine Alltagsbegleitung für Senioren entlastet zudem die pflegenden Angehörigen. Diese benötigen zeitweise Unterstützung bei der Betreuung, um eigenen Verpflichtungen und Interessen nachzukommen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Senioren durch den Alltagsbegleiter sinnvollen, aktiven Beschäftigungen nachgehen. Anstatt sich zum Beispiel nur passiv vom Fernseher berieseln zu lassen.
Je nach Situation ist eine Senioren-Alltagsbetreuung flexibel buchbar. Die Leistungen können für wenige Stunden täglich, ganze Tage oder auch zur Nachtpflege zuhause in Anspruch genommen werden.
Diese Leistungen kann Ihnen einen Alltagsbegleiter bieten
Die Betreuung richtet sich nach den Wünschen und Befindlichkeiten der einzelnen Person. Sie kann folgende Punkte beinhalten:
- als Gesprächspartner auf die jeweiligen Wünsche, Ängste und Sorgen eingehen
- sich über Alltagsthemen oder Interessen austauschen
- zusammen Musizieren, Singen, Brett- und Kartenspiele spielen, Kochen, Basteln etc.
- gemeinsames Spazierengehen
- Lesen und Vorlesen
- Anleitung zu Bewegungsübungen wie Gleichgewichtstraining oder Tanzen
- Anleitung zur Biografiearbeit und Übungen zum Gedächtnistraining
- Planung und Durchführung von Ausflügen
- Begleitung zu Seniorentreffen
- Begleitung zu sportlichen oder kulturellen Veranstaltungen
Praktische Unterstützung im Alter
Neben gesellschaftlichen Aufgaben und sozialer Ansprache bietet ein Alltagsbegleiter Unterstützung bei praktischen und organisatorischen Tätigkeiten. Beispiele:
- Begleitung zum Einkaufen, zu Arztterminen und Behördengängen
- Unterstützung bei leichten Tätigkeiten der Hausarbeit, zum Beispiel beim Waschen
- Durchführung von Telefonaten, E-Mail-Verkehr und Online-Bestellungen
- Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen
- Hilfe bei der Auswahl passender Dienstleister wie Essen auf Rädern, Physiotherapeuten etc.
- Füttern und Versorgen von Haustieren
- Pflege von Pflanzen in Haus und Garten
- Unterstützung bei der Gartenarbeit und leichten handwerklichen Tätigkeiten
- Abwicklung von Handwerksdienstleistungen im häuslichen Umfeld der betreuten Person

Übernimmt die Pflegekasse die Kosten der Betreuung?
Die Preise eines Alltagsbegleiters variieren stark. Sie sind unter anderem abhängig von der jeweiligen Qualifikation des Dienstleisters. Die meisten Anbieter berechnen etwa 15 bis 30 Euro pro Stunde.
Liegt ein Pflegegrad vor, werden die Leistungen von der Pflegekasse übernommen beziehungsweise bezuschusst. Die zweite Bedingung zur Kostenübernahme lautet, dass der jeweilige Anbieter von der Pflegekasse anerkannt sein muss.
Je nach Pflegegrad bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Kostenerstattung an:
- Über den Entlastungsbetrag, der allen Pflegebedürftigen offensteht und momentan 125 Euro im Monat beträgt.
- Bei Pflegegrad 2 bis 5 kommt eine Abrechnung über die Verhinderungspflege in Frage.
- Bei Pflegegrad 2 bis 5 kann alternativ eine kombinierte Verhinderungs- und Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden.
Hilfe suchen: Daran erkennen Sie eine qualifizierte Fachkraft
Das Begriffspaar “Alltagsbegleitung für Senioren” ist rechtlich nicht geschützt, sodass theoretisch jeder ein entsprechendes Angebot unterbreiten kann. Umso wichtiger ist es, eine qualifizierte, ausgebildete Fachkraft zu wählen. Auch, um eventuelle Probleme bei der Kostenübernahme zu vermeiden.
Ein gutes Qualitätskriterium ist die staatlich anerkannte Ausbildung als Betreuungskraft nach § 43b SGB XI. Alltagsbegleiter beziehungsweise Betreuungskräfte werden in 360 Stunden speziell darauf geschult, den Bedürfnissen von Senioren gerecht zu werden. Darüber hinaus absolvieren sie ein 80-stündiges Praktikum.
Speziell ausgebildete Alltagsbegleiter erhalten Fachkenntnisse in der Betreuung von Demenzkranken, etwa in Bereichen wie Stressbewältigung und gesunder Ernährung. Sie werden darin ausgebildet, Gedächtnis- und Bewegungstrainings durchzuführen. Auch Hintergründe zu typischen Alterserkrankungen und emphatischer Umgang werden vermittelt.
Wo Sie eine fachkundige Begleitung finden können
Sie suchen einen qualifizierten Alltagsbegleiter? Um die passende Begleitung zu finden, können Sie sich an Pflegeberatungsstellen oder Wohlfahrtsverbände wie das Deutsche Rote Kreuz und den Paritätischen Wohlfahrtsverband wenden. Diese verfügen über ein gutes Netzwerk professioneller Dienstleister. Regional können Seniorentreffpunkte oder ambulante Pflegedienste gute Anlaufstellen sein.
Soll die Betreuung in einer Einrichtung wie einem Pflegeheim durchgeführt werden, lohnt es sich, im Haus nachzufragen. Oftmals arbeiten die Wohnstätten häufig bereits mit entsprechenden Alltagsbegleitern zusammen. Auch Online-Portale helfen bei der Suche. Hierbei sollten Sie sich genau über die Seriosität und die entsprechende Qualifizierung informieren.
Alltagsbegleitung für Senioren: soziale Interaktion hält gesund
Eine Senioren-Alltagsbegleitung entlastet nicht nur Angehörige bei der Betreuung. Sie bietet älteren Menschen Unterstützung im täglichen Umfeld und sichert die weitere Teilhabe am sozialen Leben. Alltagsbegleiter sind Gesprächspartner und Menschen, mit denen Hobbies und Interessen zusammen wahrgenommen werden. Sei es der Spaziergang, der Besuch von Veranstaltungen oder gemeinsames Spielen und Singen.
Wer im Alter sowohl körperliche als auch geistige Anregungen erhält, bleibt länger gesund. Zahlreiche Studien zeigen, dass soziale Interaktion den Alterungsprozess verzögern kann. Die Betreuungsleistung wird bei anerkanntem Pflegegrad von der Pflegekasse übernommen beziehungsweise bezuschusst.
